Warum fehlen bekannte Marken wie Renault, Peugeot, Citroën, DS, Toyota, Nissan, Fiat, Alfa Romeo, Chevrolet, Jeep, Rolls-Royce, Volvo auf der IAA 2019? Und warum verkleinern andere Automobilhersteller wie BMW ihre Stände auf dieser Automobilmesse drastisch? Sind es die Vorboten einer sterbenden Messe? Haben Automobilmessen wie die IAA auch in 5 Jahren noch ihre Berechtigung? Mit einem mutigen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft sagen wir: Die IAA gibt’s in 5 Jahren nicht mehr. Und das liegt unter anderem daran:
Das unvollständige Marktbild der IAA
2019 werden werden bekannte Marken wie die oben genannten der IAA komplett fernbleiben; andere reduzieren drastisch ihre Standgrößen. Das bedeutet, je mehr große Marken fehlen, desto uninteressanter wird die Messe für die Besucher. Die Marktshow ist einfach nicht mehr komplett. Und je weniger Besucher da sind, desto unattraktiver ist diese Plattform für die Aussteller. Diesen Teufelskreis kann ein Veranstalter z.B. durch attraktivere Preise oder Pakete für den Aussteller durchbrechen. Oder durch ein gesteigertes Interesse bei den Besuchern. Beides scheint aktuell nicht der Fall zu sein.
Andere Präsenzen sind attraktiver
Nahezu jede große Marke versucht inzwischen eine eigene Markenshow, einen Summit o.ä. zu etablieren. Fernab der Konkurrenz präsentieren sie Zukunftstechnologien und Weltneuheiten in ‘eigenen’ Locations. Und die Fangemeinde pilgert zu den Markenbotschaftern der Automobilwelt. Wie einst Steve Jobs präsentieren die CEOs ihre Produktwelten auf großen Bühnen selbst. Auf Messen wäre das undenkbar; viel zu groß und laut ist die Konkurrenz in den Messehallen. Ein CEO eines bekannten Automobilkonzerns bekäme dort einfach nicht genügend Aufmerksamkeit. Folglich laden die Hersteller ihre Fangemeinde in eigene Showrooms und zu eigenen Events ein. Manchmal sogar parallel zur Automobilmesse. So wie KIA, denn Kia-Fahrzeuge können Autobegeisterte während der IAA weiterhin Probe fahren.
Der Trend geht zu Nischenmärkten und -messen
Branchenriesen, wie sie auch einst die Cebit war, sind nicht mehr gefragt. Wer möchte schon Teil der anonymen Masse sein? Eben. Besser kommen kleine, feine Events mit wirklicher Chance auf Austausch und Networking an.

Networking auf Messen
Weil Generation Y und Z keine Autos mehr besitzen wollen
… und weil sie sich immer weniger für Autos interessieren. Bei der Generation Y ist das Auto längst kein Statussymbol mehr. Wer sich also bei Sharing-Anbietern mal eben einen fahrbaren Untersatz leiht, um von A nach B zu kommen, interessiert sich weder als Besucher für die Messe noch für ähnliche Leistungsshows der Automobilanbieter.
Batteriezellen aus Fernost
Messen made in Germany sind ein Beweis für die Exportschlager der deutschen Wirtschaft. Allerdings kommt die Zukunft der Automobilbranche aus Fernost. Werden dann auch dort die Messen dazu entstehen?

E-Autos aus Fernost
Der Dieselskandal
Das Image des Automobils ist inzwischen negativ behaftet. Die Autobranche hat sich durch ihre stringent auf Profit ausgerichtete Unternehmensführung selbst in diese Situation gebracht. Anstatt ernsthaft nach Lösungen zur Einhaltung der Abgaswerte zu suchen, wurde die Software manipuliert. Regierungen rund um den Globus haben sich in einer scheinheiligen Posse die Autobauer “vorgeknöpft”. Und alle dachten damit ist es gut. Doch was viele vergessen haben, sind die Konsumenten. Die Quittung konnten wir in den letzten Wochen und Monaten deutlich an den Gewinnwarnungen und sinkenden Absatzzahlen der Automobilkonzernen ablesen.

Pkw-Produktion in Deutschland | © WELT , CAR-Center Automotiv Research
Während die Herausforderer aus Fernost und den USA E-Autos entwickelten, haben sich die Platzhirsche wohl zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht und darüber hinaus ihre Käufer vergrault.
Fazit
Was meinen Sie? Haben Automobilmessen wie die IAA eine Chance? Sind die Entwicklungen nur kurze Talfahrt oder der Anfang vom Ende? Oder schaffen die Automobilbranche wie auch die dazugehörende Messewelt den Turnaround? Oder muss die IAA ein hybrides Event werden?
PS: Wie die Messe der Zukunft aussehen könnte, darüber haben wir uns auch einmal Gedanken gemacht.
Also ich sage dass macht überhaupt nichts.. Die IAA ist eine der Branchen-Größen und -Festen. Egal wer kommt, wer bleibt oder wer nicht kommt, das dürfte sowohl Besuchern als auch Veranstaltern herzlich Schnuppe sein, da es bei dieser Messe um Branchen-Kontakte geht, hier werden Geschäfte gemacht und eine solche Platform kippen keine nicht auftretenden Marken.
Um mal ein krasses Gegenbeispiel zu nennen: Nehmen wir Online-Shops wie diesen https://www.lackierter-kotfluegel.de – dort werden fertig lackierte Kotflügel verkauft, dennoch wird es egal wie viele Leute dort bestellen, immer noch Lackierer mit festen Standorten und Werkstätten geben. Wie schon die Messe haben beide Formen unterschiedliche Daseins-Berechtigungen die sich nicht tangieren!
Ihr seht ich glaube nicht das die IAA bald entschwindet, außer (und das wäre die einzige Möglichkeit) es etabliert sich eine andere Messe, aber das ist wohl genauso unwarscheinlich, wie die Erfindung eines Lackiertbots für den Otto-Normal Verbraucher 😉
wir werden sehen, wo das Ganze hin steuert.
Fakt ist:
– stetig abnehmende Besucherzahlen
– weniger Aussteller
– Aussteller die kommen setzen ein eigenes Konzept um. Das Automobil rückt in den Hintergrund, es wird mehr zu einer
Convention (siehe Mercedes)
https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/iaa-2019-mercedes-benz-verkleinert-seinen-messestand-deutlich-177142
[…] Messewelt hat sich verändert. Das spürt heute u.a. die IAA deutlich. ‘Früher’ hatte ich als Messebesucher einen Wissensvorsprung. Auf der Messe erfuhr ich auf dem […]